IGeL

Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) sind eine Möglichkeit dem Patienten individuell Leistungen im Rahmen von Präventions- und/oder Vorsorgeleistungen anzubieten. Mancher scheut sich davor, weil es nach "Abzocken" und purer "Geldmacherrei" aussieht. Dieser Gedanke ist auch oftmals nicht falsch, wenn man IGeL anbietet welche die eigene Kernkompetenz nicht wiederspiegeln. Das ist z.B. der Fall, wenn ein Orthopäde Antiaging-Produkte anbietet. In diesem Blog von meduba.de und der Unternehmensberatung Ralf Klos soll gerade dieser Aspekt besonders beleuchtet werden. Jeder Praxisinhaber muss sich fragen:" Was ist meine Kernkompetenz und welche Leistungen gehören dazu?" Kein Patient vertraut einem Arzt in besonderer Art und Weise, wenn er das Gefühl hat in einem Gemischtwarenladen gelandet zu sein. Kernkompetenz hat in diesem Fall viel mit Speizialwissen, Fort- und Weiterbildung zu tun und wird in solchen Fällen auch nicht in Frage gestellt. Bietet ein Arzt IGeL innerhalb der Kernkompetenz an, erledigt sich Werbung beinahe von selbst, denn Patienten betätigen sich als Empfehlungsgeber. Dennoch ist INformation und Aufklärung kein "Muß" sondern das Gebot der Stunde. Auch zu diesem Bereich wird sich dieser Blog äußern.

Überraschend ist, dass viele Patienten diese Leistungen oftmals ungeprüft in Anspruch nehmen und bereit sind viel Geld dafür aufzubringen. Viele sehen in den IGeL einen teuren Ersatz für Leistungen, die bisher von den Krankenkassen gezahlt worden sind. Beides wird der Intention der Individuellen Gesundheitsleistungen nicht gerecht und sorgt letztlich für ein schlechtes Image. Letztendlich sind es oftmals die Patienten, die sich gegenüber einer umfassenden Information verweigern und erst im Anschluß den Erfolg anhand Ihrer Erwartungen bemessen - unabhängig davon, was möglich oder maximal machbar ist. Patienten verhalten sich demnach nicht immer logisch und die oft zitierte "Erwartungshaltung" wird nicht selten überzogen kommuniziert. Marketing hat bei Ärzten einen schlechten Ruf, denn Sie verbinden damit beinahe ausschließlich "Verkaufen". Doch Marketing bedeutet in erster Linie Kommunikation und ist im Fall der IGeL zwingend notwendig. In keinem anderen Fall ist es wichtiger, Informationen an den Mann und die Frau zu bringen und somit eine bewusste "Kaufentscheidung" herbeizuführen. Die Sicht der Patienten, die Kommunikation und der Umgang mit "Reklamationen" gehören aus diesem Grund ebenso zum Inhalt dieses Blogs.

IGeL sind sowohl für den Arzt, als auch für den Patienten die Möglichkeit, in einem überschaubaren finanziellen Rahmen, verantwortungsbewusst mit der Gesundheit und dem Körper zu arbeiten. Sie bietet dem Arzt die Möglichkeit seiner Profession, gemäß seinem Selbstverständnis von ärztlicher Tätigkeit, nachzugehen. Der Patient kann der Verantwortung gegenüber seiner Gesundheit individuell und situativ nachkommen. Wichtig ist, dass beide Seiten das Ziel und den Willen haben, zum Wohle der Gesundheit zu arbeiten. Ärzte die IGeL anbieten um einen reinen Zusatzverdienst zu realisieren gefährden ihren Ruf, Patienten die IGeL ungeprüft in Anspruch nehmen ihre Gesundheit - geballtes Konfliktpotenzial!

Unter welchen Bedingungen IGeL eine Chance für die Praxis darstellen, wie man IGeL richtig in der Praxis anbietet und was an Formalitäten beachtet werden muss, das ist Inhalt dieses Blogs.

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